DAS KAMBODSCHANISCHE BILDUNGSSYSTEM UND DIE MASSNAHMEN UNSERER ORGANISATION FÜR BILDUNG

Nach der Herrschaft der Roten Khmer war der Wiederaufbau des Bildungssystems in Kambodscha ein langwieriger und komplexer Prozess, geprägt von großen Herausforderungen. Während dieser Zeit wurde das Bildungssystem vollständig zerschlagen, viele Lehrkräfte verloren ihr Leben, und jegliche Form von Bildung wurde verboten, da sie als Bedrohung für die Ideologie des Regimes galt.

Nach dem Sturz des Regimes standen Kambodscha große Aufgaben bevor: der Wiederaufbau von Schulen, die Rekrutierung und Ausbildung neuer Lehrkräfte und die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien, um der Bevölkerung, die größtenteils vom Zugang zu Bildung ausgeschlossen war, eine Grundbildung zu ermöglichen. Internationale Organisationen und NGOs leisteten in dieser Phase entscheidende Unterstützung.

In den letzten Jahren wurden jedoch bedeutende Fortschritte erzielt, die eine bessere Bildungsqualität für die junge Bevölkerung bieten. Laut der letzten Volkszählung hat Kambodscha über 17 Millionen Einwohner, von denen fast die Hälfte jünger als 25 Jahre ist. Diese jungen Menschen stellen die Zukunft des Landes dar, und die Investitionen in Schulbau und Lehrerausbildung zeigen heute sichtbare Ergebnisse.

In Kambodscha ist die Schulbildung für Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren verpflichtend, was die Grundschule und die ersten drei Jahre der Sekundarschule umfasst. Dies entspricht insgesamt neun Jahren und ist in der Verfassung des Landes verankert, um eine Grundbildung für alle Kinder sicherzustellen.

Obwohl die Einschulungsrate in der Grundschule bei fast 97 % liegt, besteht die größte Herausforderung darin, die Schulbildung in der Sekundarstufe und im Hochschulbereich aufrechtzuerhalten – insbesondere in ländlichen Gebieten und für Mädchen.

Während Grundschulen in ländlichen Regionen gut zugänglich sind, befinden sich weiterführende Schulen oft weit entfernt von den Wohnorten. Diese Entfernung, kombiniert mit einem Mangel an Transportmitteln, stellt für viele Schüler eine große Hürde dar. Zusätzlich können familiäre Verpflichtungen insbesondere Mädchen daran hindern, ihre Schulausbildung fortzusetzen.

Laut Daten der Weltbank und der OECD besuchen etwa 60 % der Kinder die Unterstufe der Sekundarschule, wobei es Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen sowie zwischen städtischen und ländlichen Gebieten gibt. Die Einschreibungsrate an Universitäten, die sich größtenteils in der Hauptstadt Phnom Penh befinden, sinkt dann erheblich, was den Zugang für Jugendliche aus ländlichen Regionen erschwert.

Seit unserer Ankunft in Kambodscha setzen wir uns dafür ein, den Kindern der umliegenden ländlichen Gemeinschaften den Zugang zu Bildung zu erleichtern. Unser Ziel ist es, das bestehende System nicht zu ersetzen, sondern es zu verbessern.

Im November feierten wir den Beginn unseres zwölften Schuljahres an der Grundschule, mit über 120 eingeschriebenen Kindern. Jedes Jahr freuen wir uns über steigende Schülerzahlen, wodurch diese Schule zu einem Vorbild für qualitativ hochwertige Bildung in der Region geworden ist. Es ist immer wieder bewegend, die Kinder Jahr für Jahr zusammen mit ihren stolzen Eltern willkommen zu heißen.

Unser jährliches Engagement umfasst die Bereitstellung zusätzlicher Gehälter für die drei Lehrer der Schule, um sie finanziell zu unterstützen und ihnen zu ermöglichen, sich voll und ganz auf die Bildung der Kinder zu konzentrieren. Wir stellen auch Schulmaterialien und Hygienesets (Zahnbürsten, Zahnpasta und Seife) zur Verfügung.

Darüber hinaus haben wir die Schulgebäude verbessert, einschließlich neuer Anstriche, neuer Möbel und einer Bibliothek mit Büchern zur freien Verfügung.

Im Bereich Hygiene haben wir einen Brunnen mit Filtersystem installiert, damit die Kinder während des Schultages Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Außerdem wurden separate Toiletten für Jungen und Mädchen gebaut.

Um die Schulumgebung zu verbessern, haben wir den Schulhof gefliest, einen Garten angelegt und einen Fußball- sowie einen Volleyballplatz gebaut.

Jedes Jahr unterstützen wir die besten Grundschüler, indem wir sie an der besten weiterführenden Schule in Kampot einschreiben, die fast 20 Kilometer von La Plantation entfernt liegt. Wir organisieren ihren Transport, übernehmen alle Kosten, einschließlich der Anmeldung, Schulmaterialien, Uniformen sowie täglicher Mahlzeiten.

Die Schüler absolvieren dort ein sechsjähriges Programm, das in halbtägige Einheiten aufgeteilt ist – eine auf Englisch, die andere gemäß dem Khmer-Lehrplan. Aktuell nehmen 12 Schüler an diesem Programm teil.

Für Schüler, die nicht an diesem Programm teilnehmen, unterstützen wir den Zugang zur Sekundarschule im nächstgelegenen Dorf, indem wir Fahrräder und Schulmaterial bereitstellen.

ZUGANG ZUR UNIVERSITÄT DURCH DIE UNTERSTÜTZUNG UNSERER ORGANISATION

Unsere Schüler werden älter, und seit drei Jahren ermöglichen wir jenen, die ihr Abitur mit Erfolg bestehen (bisher mit 100 % Erfolgsquote), den Zugang zu Universitäten in Phnom Penh. Dies erfordert erhebliche jährliche Kosten, darunter Studiengebühren, Materialien, ein Laptop, ein Motorrad und die Finanzierung der Unterkunft in der Hauptstadt.

Wir sind äußerst stolz auf unsere Studenten, darunter einen, der sich im dritten Jahr seines Jurastudiums befindet und Anwalt werden möchte. Derzeit nehmen fünf Studierende an diesem Hochschulprogramm teil.

WIE KÖNNEN SIE DIE ORGANISATION LES ÉCOLES DE LA PLANTATIONUNTERSTÜTZEN?

Wir haben zwei gemeinnützige Organisationen gegründet: eine in Frankreich (anerkannt gemäß französischem Recht, mit steuerlichen Vorteilen für Spenden) und eine in Kambodscha, die den täglichen Betrieb sicherstellt.

Ein herzlicher Dank an unsere Spender, die dieses Projekt seit über 11 Jahren unterstützen und damit helfen, hochwertige Bildung in einem ländlichen Umfeld anzubieten.

Wenn Sie dieses Bildungsprojekt unterstützen möchten, können Sie über Helloasso eine Spende leisten.